Der Kampf um Aufmerksamkeit (1)
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Kampf um Aufmerksamkeit? Was ist das und was hat das mit uns zu tun, die wir uns um die Organisation unseres (Arbeits-)Alltags kümmern wollen und müssen? Nun, kurz gesagt, der Kampf um unsere Aufmerksamkeit ist einer der wichtigsten Gründe, warum wir uns überhaupt mit dem Thema Selbstorganisation beschäftigen müssen. Aber zunächst einmal müssen wir den Kampf um Aufmerksamkeit als solches verstehen.
Kampf um Aufmerksamkeit – Ökonomie der Information
Eine Google-Suche zum “Kampf um Aufmerksamkeit” liefert uns – dank Wikipedia – den Hinweis, dass wir es hier mit einem Begriff der Informationsökonomie zu tun haben. Das bedeutet, dass davon ausgegangen wird, dass unsere Aufmerksamkeit eine knappe und ökonomisch verwertbare Ressource ist und gleichzeitig “soziales Kapital” darstellt.
Zu Deutsch: Aufmerksamkeit ist einerseits (“soziales Kapital”) eine Frage des Status. Mehr Aufmerksamkeit = mehr gesellschaftlicher Status. Mithin die Lebensader aller Massenmedien und die narzisstische Triebkraft hinter jedem YouTube oder Instagram-Sternchen.
Der Kampf um Aufmerksamkeit ist also in diesem Sinne Grund für menschliches Handeln.
Kampf um Aufmerksamkeit – Alle wollen etwas von uns
Auf der anderen Seite ist der Kampf um Aufmerksamkeit der ständige Versuch von Medien, Apps, Programmen usw. etwas zu bekommen, was für die (meist) ökonomischen Interessen hinter diesen Aufmerksamkeitsheischern lebensnotwendig ist. Wenn also in den Grundeinstellungen aller Apps, die wir so benutzen, immer alle Benachrichtigungseinstellungen so getroffen sind, hat das den gleichen Grund, wie die Tatsache, dass die Werbung im Fernsehen immer lauter übermittelt wird, als der Film rundherum:
Nur wenn etwas unsere Aufmerksamkeit erhält, hat es die Möglichkeit, uns zu beeinflussen, zum Kaufen zu verführen, oder unsere Zeit anderweitig und schlussendlich meist in der Hoffnung auf unser sauber verdientes Geld zu verschwenden.
Wo bleiben wir im Kampf um Aufmerksamkeit?
Soweit zu dem, was andere von uns wollen. Aber was ist mit uns? Mit dem, was wir wollen, was uns wichtig ist? Tatsache ist, dass die Dinge, die unsere Aufmerksamkeit eigentlich am meisten verdienen, nämlich die Dinge, die uns selbst wichtig sind, im Kampf um Aufmerksamkeit durch die schiere Masse dessen, was auf uns einprasselt, bedroht sind.
Wir kommen also nicht umhin, uns zu fragen, wie wir uns im Kampf um eines unserer wertvollsten Güter, unsere Aufmerksamkeit, positionieren wollen. Es geht um das notwendige Minimum an Selbstorganisation.
Unsere Waffe im Kampf um Aufmerksamkeit: Ein Minimum an Selbstorganisation
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