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Bedeutsamkeit – Fehlt der Eisenhower-Matrix eine Dimension?

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Bedeutsamkeit – Fehlt der Eisenhower-Matrix eine Dimension?

Lesezeit ca. 2:20 min

Rory Vaden, einer der prominentesten Autoren und Sprecher in der US-“Szene” rund um Zeitmanagement und Selbstorganisation, hält die Eisenhower-Matrix als Priorisierungs-Grundlage für nicht mehr ausreichend:

 

Falls Sie die Eisenhower-Matrix noch nicht kennen, können Sie hier nachlesen, was es damit auf sich hat. Weitere bekannte Priorisierungs-Ansätze sind die sogenannte 25.000 Dollar-Methode oder das Choicing. Mehr zum Sinn von Priorisierung, zu Methoden und Hindernissen auf unserer Themenseite Priorisierung.

 

Dinglichkeit, Wichtigkeit, Bedeutsamkeit?

Aus Vadens Sicht müssen die klassischen Dimensionen “Dringlichkeit” und “Wichtigkeit” um die Dimension der “Bedeutsamkeit” (“significance”) erweitert werden, um zu gewährleisten, dass wir bei der Priorisierung alle für uns wichtigen Triebkräfte und Motive einbeziehen.

Vaden zielt dabei auf Situationen ab, von denen er sagt, dass wir in ihnen weniger rational als vielmehr emotional priorisieren und erzählt – brillanter Redner, der er ist – eine rührende Geschichte dazu. In dieser fragt die Tochter eines Freundes von ihm seinen Vater, als er gerade das Haus verlassen will: “Papa, musst Du heute zur Arbeit?”

 

Bedeutsam = langfristig wichtig?

Dies sei eine Situation, so Vaden, in der wir unter Beibehaltung der Eisenhower-Dychotomie von “Wichtigkeit” und “Dringlichkeit” keine korrekte Entscheidung treffen könnten, sondern nur dann, wenn wir “Bedeutsamkeit” als weiteres Kriterium gelten ließen.

Bedeutsam seien Dinge, die sich weder durch ihre Wichtigkeit noch ihre Dringlichkeit, sondern durch ihre langfristige Bedeutung für uns auszeichneten.

Eben wie in Vadens Beispiel die Zeit, die man nicht mit Arbeit, sondern mit der Familie verbringt und die sich – so offenbar die Vorstellung – erst langfristig als wichtig erweist.

Das klingt zunächst plausibel, aber zur gleichen Zeit hat man bereits Mühe, sauber begrifflich zwischen wichtig und bedeutsam zu unterscheiden. Und in der Tat ist fraglich, ob man diese dritte Dimension der Priorisierung wirklich benötigt. Denn warum sollte, um beim Beispiel zu bleiben, die mit dem Kind verbrachte Zeit nicht unter “wichtig” fallen? Es gibt keinen Grund, es sei denn, man wollte das Private generell weder als wichtig noch dann wohl auch als dringend gelten lassen, oder etwas wichtiges generell als immer nur kurzfristig von Bedeutung fassen.

 

Dringend und wichtig sind genug!

Vaden hat mit seiner Dimension der “Bedeutsamkeit” auf den wichtigen Umstand hingewiesen, dass für uns Dinge Wichtigkeit haben können, die weder ausschließlich rational zu bewerten sind noch ihre Wichtigkeit bereits nach kurzer Zeit zeigen. Wenn wir formulieren, was unsere Ziele sind, was also für uns wichtig ist, werden weder emotionale Beweggründe noch langfristige Wirkung uns dazu bringen, etwas nicht als Ziel gelten zu lassen, und das ist gut so.

In der Konsequenz erweist sich die Dimension der Wichtigkeit, wenn sie nur weit genug verstanden wird, als absolut ausreichend, um alles, was Vaden mit seiner Bedeutsamkeit meint, miteinzubeziehen. Bleiben wir also bei den Dimensionen “wichtig” und “dringend”; denn:

If it’s not broken, don’t fix it.

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