Arbeit und Urlaub: Den Urlaub vorbereiten
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An anderer Stelle hatte ich vor einiger Zeit das Thema “E-Mails im Urlaub” beleuchtet. In diesem Beitrag möchte ich gewissermaßen einen Schritt zurücktreten, denn die Frage lautet vor dem Urlaub für viele von uns:
Wie schaffe ich es, die Arbeit in der letzten Woche vor dem Urlaub so zu gestalten, dass der Urlaub zumindest eine faire Chance besitzt, mich zu erholen?
Arbeit und Urlaub: der Disclaimer
Da die Gegenwart mehr und mehr aus Disclaimern besteht, hier auch einer zum Thema Arbeit und Urlaub: Wenn Sie zu denjenigen gehören, die sich fragen, warum Erholung im Urlaub ein Problem sein sollte: Wunderbar. Bitte nicht weiterlesen, Sie brauchen diesen Text nicht.
Wenn Sie andererseits bereits jetzt denken: “Urlaub vorbereiten? Was für ein Unsinn! Work hard, play hard, der Rest ist für Weicheier!”, auch o.k., nichts dagegen. Merken Sie sich den Text einfach für den Zeitpunkt vor, wenn die Dinge mal nicht mehr so einfach sind.
Für alle anderen: Lassen Sie uns zur Sache kommen.
Dem Urlaub eine Chance geben
Worum geht es also? Es geht darum, dass für uns die Arbeit ein wichtiger Teil des Lebens ist, dass wir aber eben auch Erholungspausen brauchen, nicht zuletzt, um produktiv zu sein (Verweise auf zahlreiche einschlägige Studien zum Thema finden sich hier).
Und gerade Menschen, die im Beruf unter starker Beanspruchung stehen, werden im Urlaub überdurchschnittlich oft krank (man spricht tatsächlich von “leisure sickness”). Der Körper merkt, dass er sich nun eine Pause gönnen kann, während er vorher auf “Funktionieren um jeden Preis” eingestellt war.
Vor dem Urlaub: Arbeit klar priorisieren
Einmal ganz davon abgesehen, wie man mit der Arbeit im Urlaub umgeht, geht es also zuvor darum, überhaupt erholsamen Urlaub zu ermöglichen, statt krank im Bett zu liegen. Sprich:
In der letzten Woche vor dem Urlaub noch einmal 150% Prozent zu geben, um die gesamte To Do-Liste abgearbeitet zu haben, wenn der Flieger geht, ist wenig empfehlenswert.
Vielmehr sollte uns in der Woche vor dem Urlaub vor allem eine Frage beschäftigen: Was MUSS (nicht: “wäre schön”) wirklich noch vorher erledigt werden? Es geht also in erster Linie um klare, konsequente Priorisierung (mehr dazu auf unserer Themenseite “Priorisierung”).
Die Woche vor dem Urlaub: Empfehlung
Meine Empfehlung also: Eine Woche vor dem Urlaub hinsetzen, To Do-Liste aufräumen und einmal komplett durchpriorisieren (zum Beispiel mit Choicing) mit der Frage im Kopf “Was muss zwingend noch vor dem Urlaub erledigt werden?”.
Und dann: Hart bleiben – vor allem mit sich selbst – und wirklich erst einmal die Dinge tun, die sein müssen. Natürlich werden bis zum Urlaub neue Aufgaben hinzukommen, aber das heißt nicht, dass sie auch bis zum Urlaub erledigt werden müssen, außer sie müssen wirklich.
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