4. Schritt zur Selbstorganisation: Konzentriert arbeiten
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Konzentriertes Arbeiten als “4. Schritt zur Selbstorganisation” darzustellen mag in dieser werkzeug- und prozess-verliebten Zeit durchaus altmodisch oder gar wohlfeil daherkommen. Aber wenn man mit vielbeschäftigen Menschen spricht und sie nach dem fragt, was Ihnen im Arbeitsalltag am meisten fehlt, gehört “Zeit, um konzentriert zu arbeiten” zu den häufigsten Antworten. Ständige Ablenkung und Unterbrechungen sind so normal geworden, dass konzentriertes Arbeiten zum Luxusgut geworden ist.
Konzentriert arbeiten: Luxus, aber unsexy?
Wenn aber das konzentrierte Arbeiten von vielen Menschen als erstrebenswert angesehen wird, warum verschaffen sich dann nicht mehr von ihnen die Zeit dafür? Ja, die wenigsten von uns sind komplett Herr bzw. Frau ihrer Zeit, aber die Erfahrungen aus wirklich allen Seminaren der letzten zwei Jahre bestätigt im Prinzip die Binsenweisheit, dass “keine Zeit” vor allem eine Frage der Prioritäten ist. Sprich:
Zumindest etwas mehr Selbstbestimmung über die eigene Zeit ist bei Jeder und Jedem drin – ohne Ausnahme.
Aber dann umso mehr: Wenn konzentriert arbeiten erreichbarer Luxus ist, ist Luxus dann unsexy geworden oder warum bleibt es so oft beim Klagen über die ständige Hektik im Alltag?
Konzentriert arbeiten, oder: Selbstbestimmung wagen
Um es offen zu sagen: Ich habe die Vermutung, dass für viele von uns (und ich schließe mich da explizit mit ein) die Klage über die fehlende Zeit für konzentriertes Arbeiten auch einen Vorwand oder zumindest einen Seufzer der Erleichterung enthält.
Denn konzentriertes Arbeiten, vor allem, wenn ich den Inhalt dieser Arbeitsphase selbst bestimme, erfordert einiges an Mut.
Denn ich selbst – und nicht die Außenwelt – bestimme in dieser Zeitspanne den Inhalt oder zumindest den Rhythmus und in jedem Fall das Ergebnis meiner Tätigkeit. Und ich allein bin dafür verantwortlich, ob ich die Zeit konzentrierten Arbeitens mit sinnvoller Tätigkeit fülle und ob am Ende das Ergebnis stimmt.
Sich vom Tagesgeschäft treiben zu lassen kann also auch eine Entlastung sein. Aber – und das ist ein großes ABER – wenn ich meine Zeit damit verbringe, auf das zu reagieren, was andere von mir wollen, haben die Dinge, die ich will, schlechte Karten. Wenn ich meine Ziele erreichen will, muss ICH so viel ich kann konzentriert an ihnen arbeiten.
Konzentriert arbeiten trotz Widerständen
Die gute Nachricht ist: Wenn ich mich sinnvoll selbst organisiere, werde ich nicht nur mehr Zeit fürs konzentrierte, selbstbestimmte Arbeiten entdecken. Ich sorge zugleich dafür, dass auch die oben beschriebenen inneren Widerstände, die mich davon abhalten können, diese Zeit auch entsprechend zu nutzen, in ihre Schranken verwiesen werden.
Wenn ich zum Beispiel aktiv und regelmäßig priorisiere, werde ich keine Zweifel haben, ob das, was ich tun will, auch ‘dran ist, denn ich habe ja beim Priorisieren bereits darüber nachgedacht und entschieden. Genauso tue ich mich leichter, mich auch wirklich in die konzentrierte Arbeit zu stürzen, wenn ich sie aktiv eingeplant habe.
Vier Grundregeln für konzentriertes Arbeiten
Konzentrierte Arbeitsphasen sind die wertvollsten, die Sie haben. 4 einfache Regeln helfen, aus diesen Phasen das Beste herauszuholen und sie auch wirklich einzuhalten:
- Planen Sie Zeitspannen für konzentriertes Arbeiten wie einen Termin bei sich ein,
- Entscheiden und priorisieren Sie schon im Vorfeld, was Sie tun wollen,
- Minimieren Sie Unterbrechungen, indem Sie Telefon, Mails und sonstige Kommunikation in dieser Zeit in dieser Zeit ausschalten und auch ihren Kollegen signalisieren, dass Sie nicht gestört werden wollen,
- Arbeiten Sie eine Aufgabe nach der anderen ab, Finger weg vom “Multitasking”!
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