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Arbeit in der Elternzeit: Grundregeln & Tipps (1)

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Arbeit in der Elternzeit: Grundregeln & Tipps (1)

Lesezeit ca. 2:45 min

Arbeiten in der Elternzeit ist so etwas wie die extremste Form der Herausforderung, Elternschaft und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Besonders schwierig kann das für diejenigen von uns sein, denen eben beides, die Familie und die Arbeit, wichtig sind. Einige grundsätzliche Überlegungen sind sinnvoll, damit der Spagat (der es immer ist) nicht zur Zerreißprobe wird.

 

Arbeit in der Elternzeit: Bewusst entscheiden

Sicher, für viele von uns ist die Frage, ob wir in der Elternzeit arbeiten wollen, gar keine ganz offene. Gerade in der Selbständigkeit ist des komplette Aussetzen für mehrere Monate oder länger nichts, was einem oder einer leicht fallen wird. Dennoch:

Genauso bewusst, wie wir uns für unsere Kinder und unseren Beruf entschieden haben (hoffentlich), sollten wir uns auch für die Elternzeit mit Teilzeit-Arbeit entscheiden.

Die Fragen “Will ich das?” und “Warum mache ich das?” gehören genauso zur Vorbereitung wie die Informationsbeschaffung zum “technischen Ablauf” (Rechte, Pflichten gegenüber dem Arbeitgeber, Elterngeld etc.), zum Beispiel auf den Seiten des zuständigen Bundesministeriums. Denn eine Entscheidung, die wir bewusst, also in Kenntnis der Konsequenzen und unserer Gefühlslage getroffen haben, wird eine sein, die wir, auch wenn es mal knirscht (und das wird es) leichter tragen und gelassener umsetzen, als eine, zu der wir uns genötigt gefühlt haben.

 

Arbeit in der Elternzeit: Realistisch planen

“Man kann nicht alles haben”, diese schöne und leider wahre Binsenweisheit gilt in der Teilzeit-Elternzeit doppelt und dreifach:

Der Tag wird weiterhin nur 24 Stunden haben und “100% Familie plus 100% Arbeit” wird einfach nicht funktionieren.

Gerade für Menschen, die es gewohnt sind, bei der Arbeit nicht auf die Uhr zu sehen, ist jede Form von Teilzeit eine echte Herausforderung, denn man kann eben nicht zur Not einen 13+ Stunden-Tag einlegen.

Unsere erste Aufgabe und große Chance in der Elternzeit ist es, uns um ein Kind kümmern zu können und seine meist ersten Monate auf der Welt begleiten zu dürfen. Das ist “Job one”, wie die Amerikaner sagen. Es gilt also, ganz realistisch und extrem konservativ zu überlegen, was wir daneben an Arbeitszeit einrichten können und – noch wichtiger – was wir überhaupt an Arbeit realistisch leisten können. Hier gilt es, gerade für beruflich ehrgeizige Menschen, kühles Erwartungsmanagement zu betreiben, mit der Maßgabe:

Lieber positiv überrascht, als ständig frustriert.

Je nachdem, wie die Elternzeit in der Partnerschaft geplant ist, macht es Sinn, zu Beginn erst einmal nur diejenigen Stunden fix für die Arbeit einzuplanen, die der Partner bzw. die Partnerin sich um das Kind kümmert. Denn: Mag sein, dass unser Kind zwei Wochen nach Beginn der Elternzeit zuverlässig und täglich 2 Stunden Mittagsschlaf hält und wir an den Schreibtisch können, aber planen sollten wir damit nicht und schon gar nicht von Tag 1. Beide, Kind und Elternteil, werden Zeit brauchen, sich an die neue Situation zu gewöhnen, insbesondere dann, wenn zuvor der andere Partner zu Hause war.

 

Arbeit in der Elternzeit: Offen kommunizieren

Sowohl in der Partnerschaft als auch im Verhältnis zum Arbeitgeber ist die Elternzeit auch ein Aushandlungsprozess, gerade wenn Teilzeit-Arbeit hinzukommt. Und wenn die Verhandlungen erst einmal abgeschlossen sind, gelten hier wie dort die gemachten Zusagen. Wir haben oben bereits dafür plädiert, bewusst an die Sache heranzugehen. Komplementär dazu sollten wir das, was wir wollen und das, was wir nicht wollen, von Beginn des Entscheidungsprozesses an offen kommunizieren, zu Hause wie an der Arbeit. Es wird aufregend genug, was wir nicht brauchen sind “Du hast aber doch gesagt, dass Du …”-Streit und böses Blut im Büro.

Zum 2.Teil der Beitrags-Serie “Arbeit in der Elternzeit” gelangen Sie hier.

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